Öffnung der fahrplanfeinen Umlegung: Export/Import von Verbindungen

Bei manchen Projekten, besonders im Zusammenhang mit der Nachfragemodellierung (Nachfragemodell), wird mehrmals im selben Verfahrensablauf eine (rechenzeitaufwändige) fahrplanfeine Umlegung gerechnet.

Beispielsweise werden zunächst ÖV-Kenngrößen berechnet, dann die Moduswahl ausgeführt und schließlich die eigentliche ÖV-Umlegung. Da bereits bei der Berechnung der ÖV-Kenngrößen alle Verbindungen gesucht werden, ist es sinnvoll, diese für die ÖV-Umlegung wieder zu verwenden. Die Umlegung beschränkt sich dann auf den Schritt Verbindungswahl (Verbindungswahl).

Die fahrplanfeine Umlegung ist darum so modularisiert, dass Suche und Wahl getrennt voneinander durchgeführt und dabei Verbindungen gespeichert und später wiederverwendet werden können. Sie haben damit folgende Vorteile:

  • Das Ersetzen der Verbindungssuche durch eine vorberechnete Wegedatei oder durch Wege einer bereits existierenden Umlegung spart viel Zeit. Gerade die Suche ist in vielen Netzen der zeitintensivste Rechenschritt. Während der Umlegung kann eventuell auch der Spitzenspeicherbedarf gesenkt werden.
  • Wege aus externen Quellen können der Visum-Umlegung als Input vorgelegt werden. So ist eine benutzerdefinierte Heuristik für Suche oder Wahl möglich, ohne auf die sonstigen Vorteile der Visum-Umlegung zu verzichten.
  • Varianten von Umlegungsergebnissen können über den Verbindungsexport gespeichert und bei Bedarf hinzugespielt werden, um Analysen durchzuführen. Die Verwendung mehrerer Versionsdateien ist so nicht mehr erforderlich.

Abbildung 166: Schematischer Ablauf einer fahrplanfeinen Umlegung

Abbildung 166 zeigt, an welchen Stellen der fahrplanfeinen Umlegung Wege eingelesen oder ausgegeben werden können. Folgende Möglichkeiten ergeben sich:

(1) Externe Wahl / Verbindungsimport

Belastete Verbindungen werden aus einer Datei importiert und wie ein Umlegungsergebnis abgelegt, also in Form von Wegen und Netzbelastungen (Anwendungsfall (1): Externe Wahl / Verbindungsimport).

(2) Verbindungsexport

Um eine externe Wahl mit Daten zu versorgen, können Verbindungen exportiert werden. Dies ist wahlweise mit oder ohne Belastungen, und optional mit Tarifpunkten, Fahrpreisen oder benutzerdefinierten Attributen möglich (Anwendungsfall (2): Verbindungsexport).

(3) Benutzung von existierenden Verbindungen für die Suche

Anstelle der Visum-internen Verbindungssuche kann auch auf existierenden Verbindungen aufgesetzt werden. Diese können aus einer zuvor gerechneten Umlegung oder aus einer Verbindungsdatei stammen. Das Feature ist vor allem dann interessant, wenn an den Suchparametern keine Veränderungen vorgenommen wurden, jedoch eine Wahl unter anderen Einstellungen erfolgen soll (Anwendungsfall (3): Existierende Verbindungen für Suche nutzen).

Es ist möglich, aber nicht zwingend, während des Verbindungsexports die Option Umlegung berechnen zu deaktivieren. Dann werden (wie bei einer reinen Kenngrößenberechnung) keine Wege oder Belastungen abgelegt. Bestehende Umlegungen für die gewählten Nachfragesegmente bleiben dann erhalten.